Luzerner Rundschau – September 2017

«Wähle einen Beruf, den du liebst…»

«…und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten», sprach der chinesische Philosoph Konfuzius einst. Diese Worte haben sich Pascal Egger und Antonella Bergamin von der Karateschule Shukokai zu Herzen genommen.

«Wähle einen Beruf, den du liebst…»
Pascal Egger und Antonella Bergamin führen die Kimura Shukokai Karateschule Luzern vollberuflich.Bildquelle: Andreina Capol

Es ist 20.00 Uhr an einem Freitagabend und an der Eisfeldstrasse in Luzern herrscht geschäftiges Treiben. Die jungen Schülerinnen und Schüler, die nach und nach in den Räumen der Kimura Shukokai Karateschule eintrudeln, unterhalten sich angeregt. Mitten unter ihnen ist Antonella Bergamin, Trägerin eines schwarzen Gurtes 1. Dan und Co-Leiterin der Schule. Die andere Hälfte des Leitungsteams besteht aus Sensei Pascal Egger, Schwarzgurt 5. Dan, welcher kurz darauf erscheint.

Vor acht Jahren begann die Erfolgsgeschichte von Pascal Egger und Antonella Bergamin in einem kleinen Dojo mitten im Herzen von Luzern. «Wir hatten dort nicht mal eine Heizung», lacht Pascal Egger, «unsere Schule war im ‚Rocky-Balboa-Style’». Und doch vermochte dies die Schülerinnen und Schüler nicht abschrecken, welche bald schon die Trainingsstunden von Egger und Bergamin fluteten. Der aussergewöhnliche Shukokai-Karate-Stil und die herzliche Art der beiden Lehrer führte dazu, dass die Kurse grossen Anklang fanden und die kleine Schule bald in grössere Räumlichkeiten umziehen konnte. So entstand der Dojo an der Eisfeldstrasse, den Bergamin und Egger selber umbauten und nach ihrem Stil gestalteten. Dabei spielten die Schülerinnen und Schüler eine grosse Rolle: «Sie brachten Essen vorbei, wenn wir mitten im Umbau waren, das war schön», lächelt Antonella Bergamin.

Auch jetzt beteiligen die Karate-Kids sich noch an der Gestaltung der Räume; in der Küche findet sich eine ganze Wand voller Zeichnungen und Dankeskarten. Hier scheint Familienfeeling zu herrschen. «Ja natürlich», meint Antonella Bergamin, «Wir kennen die Stärken und Schwächen aller Schülerinnen und Schüler sowie ihre Blutgruppen, Geburtstage der Grosseltern und Lieblingsessen», lacht sie.

Auf die Frage, ob die beiden denn ihren Traum leben, nicken sie bestimmt, und Pascal Egger zitiert zum Schluss augenzwinkernd das berühmte Zitat von Konfuzius, bevor die beiden sich zu ihren Karate-Kindern begeben, um mit dem Freitagabend-Training zu beginnen.

Shukokai heisst «gemeinsam unter einem Dach trainieren». Bei Shukokai-Karate geht es um eine stete, individuelle Optimierung der Technik und des Geistes.

Autorin: Andreina Capol