Luzerner Zeitung – Dezember 2021

In dieser karateverrückten Horwer Familie sind jetzt alle Schwarzgurt-Träger

Nach seiner Schwester, seiner Mutter und seinem Vater hat nun auch Nick Schneider (13) die Schwarzgurtprüfung bestanden.

In dieser karateverrückten Horwer Familie sind jetzt alle Schwarzgurt-Träger
Patrick, Amelie, Nick und Eva Schneider im Dojo Kimura Shukokai Luzern.

Die Schneiders aus Horw sind karatebegeistert. Alle vier trainieren im Dojo Kimura Shukokai Luzern. Und alle sind Schwarzgurt-Träger. Erst kürzlich hat der Jüngste, Nick, die Prüfung zum 1. Dan bestanden. Noch immer seien «viele Emotionen» da, wie er sagt: «Ich fühle mich super – es war ein grosses Ziel und eine lange Reise.» Letzteres kann man wohl sagen: Trotz seiner erst 13 Jahre betreibt Nick den Kampfsport bereits, seit er 3,5-jährig ist. Gemäss seiner Mutter Eva Schneider (49) war Nick sogar schon als Baby mit dabei. Sie sagt mit einem Schmunzeln: «Wir konnten ihn ja schlecht allein daheim lassen, während wir im Dojo trainierten.» Mit 3,5 Jahren habe er dann verkündet, er wolle auch Karate machen. Dies ist in der Karateschule Kimura Shukokai Luzern ab drei Jahren möglich.

Aufs Karate gekommen sind die Schneiders durch Tochter Amelie (15). Sie entdeckte die japanische Kampfsportart 2010 an der Luga, wo die erwähnte Karateschule einen Stand betrieb. Am Tag der offenen Tür gefiel es ihrer Mutter und ihrem Vater Patrick (54) so gut, dass sie selber damit anfingen (Ausgabe vom 6. Juli 2017). Einer nach dem anderen bestand die Schwarzgurtprüfung, mittlerweile tragen die Drei je den 2. Dan und gehören dem Nationalkader an. Auch Medaillen holen sie: Mutter Eva Gold bei den «Veterans» an der Europameisterschaft (EM) 2017 und Bronze an der EM 2019, Tochter Amelie zweimal Bronze an der EM 2019, kürzlich wurde sie zudem Schweizer Meisterin im Stil Kimura Shukokai.

Nach dem Schlag ins Kissen das breite Grinsen

Dass die ganze Familie Karate ausübt und talentiert ist, hat gemäss Eva Schneider zwar schon mit Glück und Zufall zu tun, «das Umfeld spielt aber durchaus eine Rolle». Sie meint damit das Dojo. «Wir haben hier so viele Freunde gefunden – wenn man sich an einem Ort wohlfühlt, sucht man nicht nach etwas anderem.» Das gilt auch für Nick. «Natürlich hatte ich ab und an den Gedanken, eine andere Sportart auszuprobieren», sagt der Kantischüler, der in der Freizeit zudem gerne Klavier spielt und Bücher liest. «Doch selbst wenn ich mal keine Lust auf das Training hatte, trotzdem hingegangen bin und so richtig stark ins Kissen geschlagen habe, hatte ich danach ein breites Grinsen im Gesicht.» Deshalb ist für ihn der 1. Dan – wie bereits für seine Schwester Amelie – erst der Anfang: Als Nächstes will er ebenfalls ins Nationalkader und an eine EM.

Autor: Roman Hodel